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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 141

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 141 — „Uth deper Rodt schry yk tho dy, Here Godt, erhör myn Ropen. Dyn gnedich Oren keer tho my unde myner Bede se öpen. Denn so du wult dath seen an, wath Sünde unde Unrecht Ys gedan, Wol kau Here vor dy blyven?" Das Evangelium des 24. Souutags uach Trinitatis Matth. 9, 23 lautet also: Unnde also he yn des Aversten Hnhs quam, unnde sach de Pipers unde den Murmelye des Bolckes, sprach he tho en: Wyket, wente das Megedelen Ys nicht dodt, sunder ydt schlöpt. Unnde se belacheden en. Alse averst dath Volck nthgedreven was, ginck he henyn und greep se by der Handt, do stnndt dath Megedelen up. Unde dyth Geröcht wart ludebar aver datsülve gantze Landt. (Eickhoff.) Es herrschte Ruhe und Friede in der Gemeinde bis zum Jahre 1606. In Westfalen hatte überall die Gegenreformation heftig eingesetzt. Mit Gewalt wurden die evangelischen Geistlichen vertrieben und katholische Pfarrer wieder eingesetzt. Als der evangelische Pastor Degenarns Volmar 1605 starb, suchte das Wiedenbrücker Stift einen katholischen Pfarrer ein- zusetzen. Die gräfliche Regierung suchte den neuen Pfarrverweser zu schützen und befahl ihm, den Gottesdienst ferner zu besorgen und sich nicht ängstlich macheu zu lassen. Im Januar 1607 erschienen der Archidiakon aus Osnabrück, einige Kapitulare aus Wiedenbrück und fürstliche Beamte, um den katholischen Pfarrer einzusetzen. Da sie uicht in die Kirche konnten, führten sie den Pastor Petersen ins Pfarrhaus und kehrten nach Wieden- brück zurück. Bald aber sammelte sich ein Hanfe „Jungens" vor dem Pfarrhause, stürmte es und trieb den Petersen mit Steinen von dannen. Am 4. November desselben Jahres aber wurde die Pfarre mit Gewalt durch 80 Schützen und Soldaten für den katholischen Pfarrer in Besitz genommen. Im Bericht des rhedischen Beamten heißt es: „Die Schützen haben in der Wedeme (Pfarrhaus) alles preiß gemacht, in Stücken zer- schlagen, Bücher, Kleider, Leinewand, Fleisch vom Balken, ja Kessel, zinnerne Becken, silberne Löffel, der Frauen Beutel, Leuchters, Feuer- Zangen und alles, was im Haufe gewesen, mitgenommen, den Prediger- gesucht, das Weib jämmerlich geschlagen, die Kinder nackend zum Hause hinaus verjagt und elendiglich herumsprungen, daß es auch weder hispaui- sches noch statisches (holländisches) Kriegsvolk ärger hätte machen können." (E.) Der vertriebene evangelische Pfarrer starb bald. Petersen blieb in der Pfarre. Er wurde zwar lutherisch, war aber ein unwürdiger, selbstsüchtiger Geistlicher. Im Jahre 1624 gab es im ganzen Kirchspiel Gütersloh keinen Katholiken. In diesem Jahre gelangte auf den Bischofsstuhl zu Osnabrück ein Fürst, der bestrebt war, die Protestautische Lehre mit Stumpf und Stiel auszurotten. Es war der Kardinal Eitel Friedrich von Hohenzollern. Er ordnete für das ganze Stift Osnabrück eine eingehende Kirchenvisitation

2. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 55

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 55 - Nachteil gereichen, der Compagnie in Gnaden noch verwilligen und diesem Octroy beifgen wollen. Welches alles wir also unverbrchlich fr uns und unsere Nachkommen an der Kur zu halten uns gndigst erklären. Zu dessen Urkund und Befestigung wir auch diesen Octroy eigenhndig unterschrieben und mit unserem Kurfrstlichen Gnadensiegel bekrftigen lassen. So geschehen zu Mln an der Spree, den 8./18. November 1682. gez. Friedrich, Kurprinz. 2. Quelle: Order fr den Major Friedrich von Grben, der nach der Guineischen Kste geschickt wird. 18. Mai 1682. Fundort- Groer Generalstab (Abteilung fr Kriegsgeschichte), Brandenburg-Preuen auf der Westkste von Afrika 1681 bis 1721. Leipzig o. I. Bd. 2. S. 22-24. Demnach Seine Chursrstl. Durchl. zu Brandenburg usw. unser gndigster Herr gndigst gutgefunden, dero usw. den Major Otto Friderich von Grben nach der Guineischen Cste Zu schicken, Al befehlen sie demselben hiermit in Gnaden, sich fertig Zu halten, damit er auf unseres usw. Raule ersten Ordre nach Hamburg reisen knne, Und, wan er daselbst angelanget, soll er sich mit denen 10. 11. persohnen, die er mit-nimmet, und noch mit 15. guten Soldaten, von denen, welche jngsthin mit dem Commandeur Thomas Alders au See gekommen sehen, auf die Fregatte, Chur-printz, setzen..... Was Schiffs-Sachen, und das Gouverno der Matroosen anbetrifft, selbiger haben Seine Chursrstl. Durchl. dem Commandeur Voss, und Capitn- Blonck aufgetragen, also, da er, der von Grben, sich nicht darein zu mischen hat..... Er soll denen Mohren anzeigen, wie lieb und angenehm Seiner Chursrstl. Durchl. gewesen, da sie Zu hgstbesagter Seiner Chursrstl. Durchl. eine auf-richtige confidence haben, und dieselbe Zu ihrem hohen Schutzherren angenommen, bergeben die ratification, und den mit verguldeten Buchstaben geschriebenen Briefs, den er bey Capitain Voss sowohl al den originalen Contract Bey Guinea finden soll. Er soll denen Mohren sagen, da er expresse abgeschickt sey, Zu vernehmen, ob sie in dem Vornehmen Bestndig verharren wollen? In solchem Falle mchten sie nher declariren, Ob sie Begehren, da man daselbst eine Fortresse, welche man knftiges Jahr bey trockenem guten Wetter aufbawen mchte, abstechen und zeichnen soll, gestalt er sie in Seiner Chursrstl. Durchl. Hohen Nahmen dero schutzes und schirmes wieder einen ieden, wer der auch sey, Zu versichern hat, und, da darumb, und damit sie unter Seiner Chursrstl. Durchl. ihren Commercien . . . geruhig treiben mchten, diese Fortresse gebawet werden sollte; Jmsall sie dan Bestndig bleiben, mchten sie belieben, inmittelst eine gute parthey Bume fllen, und zur stelle, dah man bawen wrde, Bringen zu laen, Jmmaen man die steine, so in die Fregatte Chur-Printz gelahden, aldah am Lande auch laen soll, Mit Versicherung, da ihnen, wan wir wieder dahkommen, fr das angebrachte Holtz richtige Bezahlung wiederfahren solle, was sie dafr praetendiren. Die Geschenke so sie bedungen, soll er ihnen, ohne, da dah was aner-mangele, richtig geben.....

3. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 68

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 68 fr ugen habe, Sein allein Seligmachendes whrdt, die wahre Richtschnur Seiner gantzen Regierung und lebens sein lasse, dieweill darein die rechte Gott wol-gesellige Regierungskunst, und hchste Politika begriffen ist, hienehbenst Gott taglich morgendts mittags undt abendts mitt einem inbrunstigen gebette sleissig anruffe, zusorders, umb weisheitt und verstandt, auch umb gnedigen beistandt solche schwere Regirungslast, zu Seines hohen Nahmens Ehre, Anvertrautten Landen undt Leutten zum besten, also zu dirigiren, damitt Ihr solches gegen Gott, hier zeittlich undt dortt Ewig verantwortten moget..... Was nun die Religion, undt der Kirchen bau in Euren Landen betrifft, undt welcher gestaldt Ihr solchen bestmuglichst zu fuhren habt, So ist surnehmlich dahin zu sehen undt zu trachten, auf das die Reformirte Religion, welche auf das wahre wortt Gottes, und ausf die Simbola der Apostellen allein gegrndet, undt ohne Menschen zusatz ist, In allen Eueren Landen mge vortgepslantzet werden, doch solcher gestaldt, das es nicht mit Zwangsmitteln, oder entziehung der Lutterischen Kirchen, undt abgang deren Rentten oder inkunsten gesche, sonderen au Eueren eigenen mittelen, solchen bau der Resormirten kirchen in Eueren Landen befordert..... Die Universitten so in Eueren Landen verhanden, selbige wollet Ihr Euch zum hchsten besollen sein lassen, undt mu dahin fr allen dingen gesehen werden, das furnehme gelertte leutte zu Professoren angenommen und besteldt werden..... Ihr habt aber die Prosessores dahin zu halten, das sie in Ihrem Ambt fleisfig sein, und die Jugendt treulich unterrichten, undt vom bossen abhalten. Euere von Gott untergebene unterthanen msset Ihr ohne ansehung der Religion als ein rechter Landes vatter lieben, Ihren nutzen undt bestes, in billigen dingen alzeitt gerne zu beforderen suchen..... Die liebe Justicie lasset Euch in allen Eueren Landen hochlichen besollen sein, undt sehet dahin, damitt so woll den Armen als Reichen ohne ansehung der Persohn, recht verschaffet werde, undt das die Processen beschleuniget undt. nicht aufgehalten werden mgen, den das befestiget die Stlle der Regenten. Undt weill Ihr wegen Euerer anderen Regirungsgeschefte, die Justits Sachen, selten hren knnet, so gebet sleissig acht auf die Rthe, so dazu bestellet sein, undt wann Ihr erfahret, das Sie Sich currumpiren lassen, undt mitt der Justits nicht recht umbgangen feindt, So straffet diefelbige dergestaldt, das sich alle andere davor zu fpiegelen haben..... Dieweill auch der hchste da hau Brandenburg fr andere hausser im Romischen Reich mitt viellen undt ("ttlichen Landen so reichlich gesegnet, undt dahero viell feinde hatt, So solchen Segen dem Hausse hertzlich mignnen, undt da Sie der kurtz oder lang einige gelegenheitt erlangen, oder fehig werden konnten, Ihr bosses sumehmen zu vergeringerung des hausses ins werck zu richten, undt selbiges ausser aller consideration1) zu bringen, nicht unterlassen wurden, So ist dahin alzeitt zu sehen, das mitt allen Chur, Fürsten undt Stende des Reichs, so viell nur immer muglich, Ihr in gutter Vertraulichkeit, freundfchaft undt correspondens lebet, undt Ihnen keine Ursache zu einigen Widerwillen gebet, undt gutter sride unterhalten werde, undt weill Gott unser Hau mit viellen Landen reichlich gesegnet, So habt Ihr auff deren confervation alleine zu denken undt huttet Euch das Ihr durch appetirung mehrer Lande, nicht grossen neidt x) Ansehen.

4. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 69

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
69 unbt feinbtschaft auff Euch labet, unbt baburch auch was Ihr schon habet in ge-fahr setzet, Jeboch das Ihr Euch keines Weges von Eueren Landen, grenssen, ober wollhergebrachten gerechtigkeitten etwas entziehen ober nehmen lassen sollet, Da auch bewegen einiger Streitt entstehen mochte, kan zusorbers in der gutte solches beizulegen gesucht werben, Man aber gegen alles verhoffen solche gutliche vergleichung nichts verfangen wolte, So mu man Sich best muglichst babey zu manuteniren1) angelegen sein lassen, Man auch zwischen zwe anbeten krieg entstehen solte, So suchet butch Euere interposition2) den [treibt beizulegen, aber stehet alzeitt in gutter postur, bamitt Ihr nachdrack habet, Solches habe Ich al-zeitt gethan, unbt durch Gottes gnobe biell unglucks bamitt obgewanbt, Won aber notwenbig feig sein mu, so lasset in Euere Lauben gutte orbre halten, unbt gebet nicht zu das Euere unterthanen unterbrach unbt vergewaltiget werben, den durch Ihre mittel! msset Jhrs aufuhren..... Mit dem Kayset als oberhaubt unbt wegen der Schlesien nahen angrensenben Lanben, fnbt Ihr sehr woll in gutter Alliance stehen, jeboch aber solcher ge stalt, das Ihr futnehmlich auff des Reichs, der Evangelischen unbt Euerer wol--fohrt fleissige acht habet, unbt barin dem Kayser nichts einreumet, so batoiber unbt zu des Reichs unbt der Evangelischen Untergang unbt benehmung Der deutschen freiheitt gereichen mochte, folget hirin Euerer vorfahren Rumlichen exempell, bereu consilia3) zu des Reichs bestem noch heuttiges tages vom freunbt unbt feinben gelobt toorben sein..... Es weisset unbt gib et auch die stette erfahrung, Das wenig auf Allianzen zu bauen stehet, jeboch, hetbt ein Schwerdt zum fteren das anbete in die scheiden, es bebendet Sich auch noch, einer ober der anber, das er in regarbt der Alliancen nicht leicht etwas beginnet, ober anfangt, Dieweil er Sich befahren mu, das wegen eines ober des anbeten intereffe, einige assistens geschehen mochte. Mitt Engelanbt in Alliance zu sein, ist nttig, beforab weill Engelanbt sehr mechtig zur See ist, unbt auff den notfall Euch in Euere Sehaffen So ahn der Ost See gelegen assistiten kan, Mitt Denematck hatt es bieselbe consideration, unbt liget selbiger Euch noch neher als Engelanbt..... Mitt anbeten mehren Alliancien zu machen, wirbt die coniunctur der zeitt solches schon ahn die hanbt geben, unbt mu man Sich alzeitt barnach reguliren, unbt richten, unbt bau basjenige thun, was Seinem Staadt nutzlich unbt er-sprislich sein kan: Alliancen seinbt zwahr gutt, aber eigene Kreste noch besser, barauff kan man Sich sicherer verlassen, unbt ist ein Herr in keiner consideration4), wan es selber nicht mittel unbt volck hatt, den das hatt mich von der zeitt das ichs also gehalten, Gott sey gebanck(t) considerabell gemacht..... Nehmet Euch auch woll in acht, das Ihr nicht gar zu weitleuftige hosstabt hattet, Sonberen ziehet benselben nach gelegenheitt der zeitt ein, unbt Reguliret allemahl die augabe nach den Einknften, unbt lasset die berechnete biener alle Jahr fleissige rechnung ablegen, wan der Cammer Staadt wider in gutten stnde ist, So werbet Ihr mittel gnugsahm haben, unbt habt Ihr al bau nicht Ursache die Stenbe umb gelbt zu ersuchen, ober anzusprechen, Auch ist es alban nicht not-tig bitte unbt kostbahre Santage zu halten, Den jemehr Lantage Ihr haltet, je-mehr Autoritet Euch benommen wirbt, weill die Stende alzeitt was suchen so der Herschaft ahn Ihrer hocheitt nachteillig ist..... J) behaupten. S) Vermittlung. ) Ratschlge. *) Ansehen.

5. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 187

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
187 Antw. Hier, mein Vater. Verwirre mich nicht. Fr. Wo? Antw. Auf der Karte. Fr. Ja, auf der Karte! Diese Karte ist vom Jahre 1805. Weit du nicht, was geschehen ist im Jahre 1805, da der Friede von Preburg abgeschlossen war? Antw. Napoleon, der korsische Kaiser, hat es nach dem Frieden durch eine Gewalttat zertrmmert. Fr. Nun? Und gleichwohl wre es vorhanden? Antw. Gewi! Was fragst du mich doch! Fr. Seit wann? Antw. Seit Franz der Zweite, der alte Kaiser der Deutschen, wieder ausgestanden ist, um es herzustellen, und der tapfere Feldherr, den er bestellt, das Volk gerufen hat, sich an die Heere, die er anfhrt, zur Befreiung des Landes anzuschlieen. Von der Liebe zum Vaterland. Fr. Du liebst dein Vaterland, nicht wahr, mein Sohn? Antw. Ja, mein Vater, das tue ich. Fr. Warum liebst du es? Antw. Weil es mein Vaterland ist. Fr. Du meinst, weil Gott es gesegnet hat mit vielen Frchten, weil viele schne Werke der Kunst es schmcken, weil Helden, Staatsmnner und Weise, bereit Namen anzufhren kein Ende ist, es verherrlicht haben? Antw. Nein, mein Vater; bu verfhrst mich. Fr. Ich verfhrte bich? Antw. Denn Rom und das gyptische Delta sind, wie du mich gelehrt hast, mit Frchten und schnen Werken der Kunst und allem, was groß und herrlich sein mag, weit mehr gesegnet als Deutschland. Gleichwohl, wenn deines Sohnes Schicksal wollte, da er darin leben sollte, wrde er sich traurig fhlen, und es nimmermehr so lieb haben, wie jetzt Deutschland Fr. Warum also liebst bu Deutschland? Antw. Mein Vater, ich habe es dir schon gesagt! Fr. Du httest es mir schon gesagt? Antw. Weil es mein Vaterland ist. 104. Arndt. Quelle: Arndt, Geist der Zeit. 4. Aufl. Altona 1861. S. 278281 und 295. A. Napoleon. Bonaparte fing als ein kleiner Soldat an; der Feldherr hat den Kaiser gemacht. Er hat feinen Anfang und feine erste Kunst nicht vergessen, und dies ist auch die einzige, die er recht versteht. Alles hat er dem betrten Volke genommen und leichte Scheinbilber bafr gegeben, beren Gaukelei einst erscheinen und ihn verberben knnte; durch einen groen Schein beherrscht er es sicher. Von Freiheit, von Gerechtigkeit, von Volkstngenben durfte bei dem neuen System nichts ver-lauten; was blieb brig? Die Siege und die Tapferkeit der Nation, Klnge, wo-durch die blutigsten Wteriche oft geherrscht und die Welt zerstrt haben. Man

6. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 436

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
436 92. Der H'rager Iriede. 23. August 1866. Aegidi und Klauhold a. a. O. Xi. Nr. 2369. Im Namen der allerheiligsten und unteilbaren Dreieinigkeit! Seine Majestt der König von Preußen und Seiue Majestt der Kaiser von Ofterreich, beseelt von dem Wunsche, ihren Lndern die Woblthaten des Friedens wiederzugeben, haben beschlossen, die zu Nikolsburg am 26. Juli 1866 unterzeichneten Prliminarien in einen definitiven Friedensvertrag umzugestalten. Art. 2. Behufs Ausfhrung des Art. 6 der in Nikolsburg am 26. Juli dieses Jahres abgeschlossenen Friedensprliminarien, und nachdem Se. Maj. der Kaiser der Franzosen durch seinen bei Sr. Maj. dem Könige von Preußen beglaubigten Botschafter amtlich zu Nikolsburg am 29. Juli ejnsdem hat erklären lassen: qu'en ce qui concerne le Gouvernement de l'empereur, la Venetie est acquise l'italie pour lui etre remise la paix," tritt Se. Maj. der Kaiser von Osterreich dieser Erklrung auch seinerseits bei und giebt seine Zustimmung zu der Vereinigung des lombardo-venetianischen Knigreichs mit dem Knigreich Italien ohne andere lstige Bedingung als die Liquidierung derjenigen Schulden, welche, v als auf den abgetretenen Landesteilen haftend, werden anerkannt werden in bereinstimmung mit dem Vorgange des Traktat^ von Zrich. Art. 4. Seine Maj. der Kaiser von sterreich erkennt die Auslsung des bisherigen Deutschen Bundes an und giebt seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne Beteiligung des sterreichischen Kaiserstaates. Ebenso verspricht Se. Maj., das engere Bundesverhltnis anzuerkennen, welches Se. Maj. der König von Preußen nrdlich von der Linie des Mains be-grnden wird, und erklrt sich damit einverstanden, da die sdlich von dieser Linie gelegenen deutschen Staaten in einen Verein zusammentreten, dessen nationale Verbindung mit dem Norddeutschen Bunde der nhern Verstndigung zwischen beiden vorbehalten bleibt, und der eine internationale, unabhngige Existenz haben wird. Art. 5. Seine Maj. der Kaiser von sterreich bertrgt auf Seine Maj. den Konig von Preußen alle feine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 erworbenen Rechte auf die Herzogtmer Holstein und Schleswig mit der Magabe, da die Bevlkerungen der nrdlichen Distrikte von Schleswig, wenn sie durch freie Abstimmung den Wunsch zu erkennen geben, mit Dnemark vereinigt zu werden, an Dnemark abgetreten werden sollen. , ^rt. 6. Auf den Wunsch Sr. Maj. des Kaisers von sterreich erklrt Se. Jjcaj. der König von Preußen sich bereit, bei den bevorstehenden Vernderungen in Deutschland den gegenwrtigen Territorialbestand des Knigreichs Sachsen seinem bisherigen Umfange bestehen zu lassen, indem er sich dagegen vor-behlt, den Beitrag Sachsens zu den Kriegskosten und die knftige Stellung des Knigreichs Sachsen innerhalb des Norddeutschen Bundes durch einen mit Sr. Maj. dem Könige von Sachsen abzuschlieenden besonderen Friedensvertrag nher zu regeln. Dagegen verspricht Se. Maj. der Kaiser von sterreich, die von Sr. Maj. dem Könige von Preußen in Norddeutschland herzustellenden neuen Einrichtungen, einschlielich der^Territorialvernderuugen, anzuerkennen. Art. 11. Seine Maj. der Kaiser von sterreich verpflichtet sich, behufs ~ cm0 e*ne der fr Preußen aus dem Kriege erwachsenen Kosten an fce. Maj. den König von Preußen die Summe von vierzig Millionen preuischer Thaler zu zahleu. Von dieser Summe soll jedoch der Betrag der Kriegskosten, welche Se. Maj.' der Kaiser von sterreich laut Art. 12 des ge-bachten Wiener Friedens vom 30. Okt. 1864 noch an die Herzogtmer Schles-wig und Holstein zu fordern hat, mit fnfzehn Millionen preuischer

7. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 161

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 161 — meynheit By 100 man, und wesselden de 8 dage eyns umme so iat 2 deyl bleven in dem Here und de dndde del toch to hus, wol bat alle qilben und meynheit myt fnller macht uttogen; und lue hadden 85 wagen in der uthfard, sunder de grote bnsttmwagen qinf des dages darvor uth myt noch 2 wagen. De koplude hadden 5 wagen, der weren 2 von Overn Jese, 1 von (^Ikerßhujen, 1 von Dramselde, 1 von Dalenrode. De fchomafere hadden 4 wagen, al 4 von Ellingehusen. De beckere 4 wagen, 3 von Geyßmar, 1 von Lemmanßhusen. De wollenwevere 4 wagen, al von Grone; de linenwevere 3 wagen von Lengeiern: knokenhowere 6 wagen, 2 von Neddern Jese, 1 von Lemmanßhusen, 2 von Lntken Sneyn, 1 von Olenhusen und Elderßhusen to Hope, jmede haddeu 3 wagen von Wende, de schradern 3 wagen, 2 von Groten Sneyn, 1 von Ballinhusen. De meynheit hadde 7 wagen, 4 von Roswrpe, 2 von Parnhusen und von Ezebeke: 1. De andern wagen hadde de rad von dem )teynwege, von ihonngeit, von Herberhusen, von Sunte Nicolaaß n. s. w. Und in dem here wer eit vele Heren myt velen graven, riddern und knechten, de land-.arave to Hessen hadde boven 1500 wagen und 2000 restger herbe, ane syne votlnde nth alle synen staden, boven 16000 man to Hove. Dar weren de stede Brunswick, Hanover, Gottingen, Nortem,' Moringen, Herdexen, Munden, Dransselt, Ganderßen u. a Und legen vor der borch 4 weken an eynen dach und de rad hadde grote koste. In dussem Here barstede unse groteste Bulle, und vele lade meynden, bat der Bussen vergewen (vergiftet) tvere wen man secht, Wan qnicksulver so grot alse eyne erwete maucf bat Pulver queme in de Bussen, Wan man den antzuude, so mote de Busse Barsten, wo grot und dicke se sij . - - Und des mandags vor unser lewen Frnwe dage der letent (2. Sept.) do ward de sehide Besonet und de krich gerichtet vor der langen Bruggen to Northern. B. Abstrahierende Zusammensassung. a. Verallgemeinerung und Übertragung aus andere Stabte der Heimat und des Vaterlandes. b. Hauptzusammenfassung. Die Erfindung der Feuerwaffen. 1. Bertold Schwarz und das Schießpnlver. Der Sage nach lernte ums Jahr 1350 der Mönch Bertold Schwarz in Freiburg im Breisgau zufällig die gewaltige Kraft des Pulvers kennen. Er wollte Gold machen und hatte deshalb Schwefel, Salpeter und Holzkohlen in einem eisernen Mörser zerstoßen und mit einem Steine zugedeckt. Da fiel ein Funke in die Mischung, und mit Blitzen und Krachen wurden Stein und Mörserkeule gegen die Tecklenburg, Der erste Geschichisimterricht. 31

8. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 299

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 299 — zurückgegangen war, durch die Aufnahme der Huge- notten, jener französischen Flüchtlinge reformierten Bekenntnisses, meist wohl- habende und gewerbtüch- tige Einwohner zu (Webe- rei). Die Einwohnerzahl wuchs auf 20000. Von dieser Zeit hat auch die Industrie Berlins an Bedeutung ständig zu- genommen. Mitdergrün- dung des preußischen Staates, des deutschen Zollvereins, des Nord- deutschen Bundes und schließlich des Deutschen Reiches wuchs natur- gemäß auch diehauptstadt nach allen Richtungen hin. 1701 wurde Berlin königliche Residenz. König Friedrich I. machte Berlin zu einer Pflegestätte derkunst und Wissenschaft. Er berief Gelehrte und Künst- ler (Leibnitz, Schlüter) an seinen Hof, gründete die Akademie der Wissenschaften undließ prächtige Bauwerke (Zeughaus,Akademie, Kurfürstenbrücke, Denkmal des Großen Kurfürsten u. a. m.) aufführen. Die Ein- wohnerzahl wuchs auf 50000. Auch Friedrich der Große sorgte für die Weiterentwickelung der Stadt durch Einrichtung ähnlichen Betrieben von Seidenfabriken, Webereien und Unter seiner Regierung wurde auch die Porzellan-

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 360

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
360 ])o lat man wizzen alle liute daz des hohen vrsten Knic Albrechtes sun *) Knic Friderich von Rome da en Kriege erweit wart, er an einem teile, und sin oeheim von der Phalze Knic Lude wie an dem andern teile, von dem ungetriwen bischove von Meinze. Des ir beider Krieges ein anevanc was. Da groze menege2) in obern landen von3) verdarp, land und liute, witewen unde weisen, wan4) manec reise michel5) unde groz uf von Osterriche und Stire darumbe geschach hinz6) Beiern hinz Swaben uf zuo dem Rine. Und wert daz wol in daz sehste iar daz sie ofte und dicke7) groze herschaft uf daz velt brahten8) und daz Knic Ludewic ze allen ziten daz velt vlhtec9) rumen muoste und Knic Johan von Beheim von Ltzelburc der sin helfaere was mit ime. Des waren sie so lange en Kriege beidenthalben die Könige unz 10) daz des iares do von Kristes Geburte ergangen waren Mccc zwei und zweinzic iare. Des erchtages u) an sant Micheles abende striten sie mit ein ander in Beiern oberthalben Landeshuot uf der gickelvehen wise bi einem kleinen wazzer heizet diu Iser. Da was Knic Friderich von Osterriche hin komen mit den lantherren von Osterriche und von Stire, mit Heiden und mit Ungern die im Knic Karel von Ungern sin oeheim ze helfe gelihen het. Er was ouch uf sines brueder helfe herzge Liupolt der ein groze maht von Swaben von dem Rine uf daz velt braht het uz12) komen. Der wart des geirret13) daz sie zuo einander niht komen mochten, da von14) daz sich die lantherren mit willen so lange durch roubes gewin in dem lande ze Osterriche gesumet heten. Anders waeren sie wol ungevohten 15) zuo ein ander komen und het ouch Knic Friderich die besten lantherren in Osterriche, in Stire und in Krnden hinder ime lazen 16). Do man daz ersach do het Knic Ludewic von Beiern mit Knic Johan von Beheim helfaere uz allen landen zuo ein ander braht und ouch die durch aventiure, durch der Heiden willen, dar komen waren, ein groz her und het daz allez ze Ampfingen ligunde 17). Daz kom da alles zuo ein ander kume in vier tagen. Do sie sich da nach ein ander zuo dem wazzer geleiten I8), daz diu here an ein ander wol gesehen mohten, pruovten 19) daz die wisen herren von 1) Sohn; 2) Volksmenge; 3) von, aus, durch, mit, wegen; 4) weil; 5) groß, be- deutend; ) zu, bis; 7) dicht, gedrngt; 8) brachten; 9) flchtig; 10) bis; ) erchtag ist eine altheidnische Benennung des dritten Wochentages (Dienstag), die noch heute in Bayern blich ist; ") hinzu; ") rgerlich; ") deshalb; ) ungehindert; ") ihm der- lassen ; 17) liegen; 18) gelegt; 19) erkannten.

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 361

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
361 Osterriche daz sie berladen waren mit heres kraft und gaben Knic Friderichen manec wisen rat, Dietrich der marschalk von Pilich-dorf her Uolrich her Heinrich bruoder von Waise und die andern wisen herren. Den wolt er mit nihte volgen und wolt niuwen 1) striten und iach 2): er. (Ludwig) hiet so vil witewen unde weisen gemachet und so vil unbilde an der Kristenheite begangen daz er niht lenger den strit uf schieben wille, swie3) ez ergienge!" Des morgens vruo waren sie bereit mit vier roten4). Knic Friderich under des riches banier, herzge Heinrich von Osterriche sin bruoder under der banir von Osterriche die der marschalk Dieterich von Pilichdorf vuorte, diu dritte her Uolrich und her Heinrich die bruoder von Waise und ir sne, diu vierde under des erze-bischoves von Salzburc banier. Alle die herren die da waren die vahten 5) manliche, sam6) die Unger und die Heiden. Der herren banir vlugen 7) staeteclichen8) an den berc. Da vuor engegene der Knic von Beheim mit des von Baiern here, wan der von Beiern in den strit nie enkom. Er hielt da bi uf einem luze9) in sinem blaben 10) wapenrocke. Do diu her da ze ein ander brasten u) da sach man heldenwerc. Da streit Knic Friderich also riterliche daz man im gap den pris, daz in allem dem strite nie bezzer riter gewesen waere. Er vaht so manliche daz nie dehein 12) man kenern man en strite kume gesehen het. Do het er den strit aller dinge unz uf vruo ezzens zit behabt13), daz sie wol vnf hundert der besten uf die erde gesatzt heten, dannoch mer die alle gesichert heten. Und was ouch Knic Johan von Beheim uf die erde braht, daz er lac des vor genanten marschalkes von Pilichdorf rosse under den vezen. Dem wart uf geholfen von einem namenlosen herren von Osterriche, den man doch wol erkennet swa man in nennet. Da von der Strit verloren wart. Do daz alles ergie do kom der burcgrave von Nren-berc (Friedrich Iv.) mit einem grozen here guoter riterschaft geraster 14) liute der daz wazzer gezogt, daz man wante 15) ez waere herzge Liupolt und riten die daz16) her an. Und alle die gesichert heten die brachen alle geliche 17) und wurden die herren alle gevangen von Osterriche und Knic Friderich und der mar- *) Neuen; 2) sagte; 3) wie immer; 4) Rotten; 5) fochten; 6) gleich wie; 7) flogen; 8) beharrlich; 9) verborgener Ort; 10) blauen; 41) hervorbrachen; ia) irgend ein; 1s) behauptet; 14) schneller: l5) glaubte; 16) dazu; 17) auf gleiche Weise.
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